Nachdem
ich soviel über Namen und deren Berechtigung geschrieben habe,
müssen diese jetzt auch an die Rosen kommen.
Aber
erst einmal ein Bild vom Frühling, nach diesem komischen Winter, lang
ersehnt!
Crocus
chrysanthus 'Dorothy'
Wer
mehr als 3 oder 5 Rosen besitzt oder wie ich Rosen sammelt, braucht
Namensschilder für seine Rosen.
Wenn
Sie bei Google Bilder das Suchwort "Rosenschilder"
eingeben, erhalten Sie viele Vorschläge:
Bei
einigen Rosengärtnern können Sie teure Porzellanschilder bestellen,
die Sie in die Rose hängen können oder Sie nehmen einen
Edelstahlstab, biegen ihn oben wie einen Bischofsstab, hängen ihr
Schild ein und stecken den Stab neben ihre Rose.
Nachteil:
Es gibt sie nicht für jede Rose und Sie haben keine Einfluss auf den Text. Man kann sie allerdings auch ohne Text kaufen.
Sind
Sie künstlerisch begabt, töpfern Sie ein Schild, beschreiben es mit Spezialfarbe, die dann im Backofen eingebrannt werden muss, damit
sie witterungsbeständig wird. Wenn Sie mehr als 20 oder 50 Rosen
haben, ist das ein riesiger Aufwand.
Sehr
hübsch sind auch Schieferstücke, mit Spezialfarbe beschrieben und
neben der Rose in die Erde gesteckt. Auch hier gilt, für größere
Rosengärten brauchen Sie viel Zeit für die Herstellung. Bei den
beiden Letzteren besteht außerdem Bruchgefahr bei Sturm oder wenn
Sie drauftreten.
Die
meisten haben einmal ganz billig mit Kunststoffschildern aus dem
Gartencenter begonnen und sie mit einem wetterfesten Filzschreiber
beschrieben. Die werden nach 1-2 Jahren spröde, vertragen keinen
Fehltritt, die "wetterfeste" Schrift ist nach einer Saison
von der Sonne ausgebleicht. Besser geht es mit einem Fettstift oder
mit einem weichen Bleistift.
Aber
dies ist alles entweder nichts Dauerhaftes oder für große
Sammlungen zu aufwendig oder zu teuer.
In
den Rosarien sieht man gravierte Schilder aus
Mehrschicht-Kunststoffplatten, mit 2 Nieten an einem Aluminiumstiel
befestigt.
Eine
gute, dauerhafte Lösung, man braucht allerdings eine sehr teure
Graviermaschine und ist hinsichtlich der Schriften sehr
eingeschränkt, der Arbeitsaufwand dürfte recht groß sein, es sei
denn, man investiert in eine CNC-Maschine.
Meine Schilder
Ich
kam daher auf die Idee, die Schilder am PC zu drucken und zu
laminieren. Leider musste ich feststellen, dass die Tinte des
Druckers nicht lichtecht ist, braun wird und langsam verschwindet.
Die
Lösung ist einfach, entweder verwenden Sie einen Laserdrucker oder
kopieren den Ausdruck Ihres Tintendruckers im Copyshop auf einem
Laserkopierer.
Auf
ein A4-Blatt passen 9 Schilder, mit dem Namen der Rose, Gattung, Jahr der
Züchtung, Züchter, Land und das Pflanzjahr - denn viele Besucher
wollen wissen, wie alt der Strauch ist. Dies in meiner
Lieblingsschrift und in verschiedenen Schriftgrößen. Die einzelnen
Schilder werden ausgeschnitten und in DIN A7 Laminiertaschen laminiert.
Ein gutes Laminiergerät ist nicht sehr teuer. Man muss nur die
richtige Temperatur ausprobieren. Als Halter benutze ich
Blechstreifen aus 1 mm Edelstahlblech, 2 x 30 cm, die ich bei unserem
Dachdecker bekomme. Darauf werden die laminierten Schilder mit einem
1 cm breiten Streifen "tesa-Montageband Outdoor"
festgeklebt, der Blechstreifen wird unter dem Schild leicht
abgewinkelt, fertig.
Solch
ein Schild kostet ca. 1 Euro, das teuerste ist der Blechstreifen - da
müssen Sie mit Ihrem Dachdecker reden, dann geht es für den guten
Zweck manchmal auch für insgesamt 50 Cent, vielleicht ist er ja ein
Rosenfreund.
Diese
Schilder lassen sich auch für 250 Rosen an 1-2 Tagen herstellen,
wenn Sie die Texte vorher geklärt haben.
Sie
halten 6-8 Jahre, dann hat die Sonne den Laminierkleber zerstört und
die Folie beginnt zu splittern.
Der
Vorteil ist aber, dass die Schilder im PC gespeichert sind und schnell
neu ausgedruckt und laminiert werden können. Die Edelstahlhalter leben ewig,
es kostet dann nur ca. 10 Cent, um sie zu ersetzen.
Trotzdem
will ich in einigen Jahren, wenn sich das Ende der Lebensdauer
ankündigt, versuchen, sie im Siebdruckverfahren auf
Kunststoffplatten drucken zu lassen. Das hält dann sehr lange und
die Druckverfahren werden immer billiger.
Dies
für Großverbraucher - es soll aber die Künstler unter den
Rosenliebhabern nicht von ihren individuellen Lösungen abhalten.
Neben den oben Beschriebenen habe ich beschriftete große, helle
Kieselsteine gesehen oder beschriftete Schnapsfläschchen, die
kopfüber in die Erde gesteckt werden - Achtung, nicht alle selbst
leer trinken, es muss doch auch nicht jeder wissen, dass Sie ein
Alkoholproblem haben!
Ansonsten
haben die wenigen warmen Tage die Rosen zum Austreiben angeregt.
Jetzt kann man bei den meisten Rosen sehr gut sehen, welche Triebe
den Winter gut überstanden haben und erfrorenes und schwaches Holz
herausschneiden.
Alain Blanchard macht sogar schon eine Ausläufer! Die Historischen Rosen sind doch unverwüstlich, zweimal umgepflanzt und ein nicht normaler Winter mit Temperaturen von unter - 20°C.
Wenn eine Rose bis zur Erdoberfläche zurückgefroren
ist, wie hier 'François
Guillot', geben Sie die Hoffnung
nicht auf, meist treiben die Rosen aus tief liegenden, in der Erde
geschützte Knospen doch noch aus, manchmal erst im Juni oder Juli.
Also Geduld und nicht gleich herausreißen!
Leider waren viele Rosen Ende Januar schon in Wuchslaune, als
die strengen Fröste kamen. Viele Tee-Hybriden, Rambler und einige
der Remontants haben das nicht gut vertragen, trotz Verpackens in Gartenvlies.
Die Gartenarbeit hat begonnen, dank der plötzlichen Wärme, ist das Lockern der Beete und Abstechen der Rasenwege recht schweißtreibend. Aber die ersten Frühlingboten geben Anlass zu einer kleinen Pause.
Ein 'Kleiner Fuchs' stärkt sich mit Mineralien
Zum Nachtisch gibts Krokus-Ambrosia!
Gut, wenn man viele Rosenliebhaber zu Besuch hat, machen Schilder einen Sinn! Für mich ist es eine gute Form des Gehirnjoggings meine ca. 100 Rosennamen im Kopf zu haben. Allerdings gab es im Anfang einen Karteikasten mit Namen, den entsprechenden Roseninfos, Datum & Ort des Rosenkaufes sowie einige Papierbilder. Geordnet hatte ich den Rosenkasten sicherheitshalber nach den Standorten meines üblichen Rosenspazierganges. Nur nach dem Winter hatte ich oftmals Mühe einige von ihnen mit Namen zu begrüßen.
AntwortenLöschenDurch den Blog wurde alles einfacher, obwohl ich noch weit davon entfernt bin unsere Rosen so zu präsentieren, wie ich es mir vorstelle - bzw. es zur Zeit nur bei einigen besonderen Lieblingen geschafft habe.
VG Silke