Donnerstag, 25. April 2013

Noch ein Nachtrag zum Rosenschnitt


Wie wichtig es ist, die Triebe zu entspitzen, damit sie sich verzweigen und viele Blüten bringen, möchte ich noch mit aktuellen Fotos belegen:



Beide Triebe einer Gallica wurden im Herbst entspitzt. Wie man sieht, macht sie vier und mehr kräftige Seitentriebe, aber auch 30 cm tiefer, direkt über dem Boden, wurden die Knospen durch den Schnitt ganz oben zum Austrieb angeregt!

 
Also keine Angst beim Schnitt - auch jetzt könnt ihr noch die Spitzen kappen! 


 Und noch einen kleinen Frühlingsgruß in Hellblau!
 

Montag, 22. April 2013

Nachträge zum Rosenschnitt


Mein Rosenschnitt wurde heute fertig, bei Temperaturen wie Ende Februar. Dabei ging mir so einiges durch den Kopf, was ich mir in den letzten 20 Jahren durch Learning by Doing beigebracht hatte. Schnittbeschreibungen in Büchern sind ja schön, aber dann stehst du im Garten und überlegst, ist das nun altes Holz und muss raus oder nicht oder es ist eine Rose, deren Schnitt im Buch nicht vorkam, denn der Wuchs sieht so völlig anders aus.
 
Also nur Mut, mit der Rose reden - sie antwortet aber leider erst in 2-3 Monaten. Man kann bei einem schon etwas größeren Strauch eine Hälfte kräftig zurück- bzw. ausschneiden, die andere vorsichtig. Während der Blüte und danach siehst du dann, was besser war. Wichtig ist, dass ein schöner Gesamteindruck mit einer reichen Blüte entsteht. Die meisten Historischen Rosen verzeihen Fehler sehr großzügig. Altes Holz, das ist ein stark verästelter Zweig im zweiten oder dritten Jahr. Wenn du ihn nicht herausnimmst, beobachte, wie stark er blüht - meist weniger und kleinere Blüten, dann sofort nach der Blüte entfernen, die Lücke füllt sich schnell! Das kann bei einer Gallica anders aussehen als bei einer Bourbon - da hilft nur Erfahrung sammeln.

Bei einer neuen Rose muss man sich oft herantasten, denn sie wächst nicht in jedem Fall wie der Rest der Gruppe. Eine Bourbon z.B. kann manchmal als kleine Kletterrose gezogen werden, da muss man vorsichtig schneiden und beobachten - sie soll unten nicht kahl werden und auch als Kletterrose ein schöner, hoher Strauch werden.
 
Auch Remontants kann man nicht über einen Leisten scheren, hinzu kommt eine unterschiedliche Frostempfindlichkeit. Da sieht man an einem Trieb Knospen, die offenbar noch leben - aber an einer Stelle oder Abzweigung sieht der Trieb eigenartig Rot bis Schwarz aus. Meist, aber nicht immer, wird der Trieb hier absterben, die Knospen entwickeln sich einige Wochen aus der Zweigsubstanz, bis sie verwelken. Ich bin da immer vorsichtig und schneide so etwas nach einigen Wochen nach, denn abgeschnitten ist abgeschnitten und dann fehlen evtl. viele Blüten!
  
 Einige moderne Rugosa brauchen immer wieder einen kräftigen Rückschnitt, z.B. 'Pink Grootendorst', 'White Grootendorst' oder 'Basye's Purple Rose'. Wenn sie unten verkahlen oder die Blüte sehr schwach wird, kräftig schneiden und nach einigen Jahren wiederholen.
Kletterrosen und Rambler 
  
Zu diesen beiden Gruppen kann ich keine aktuellen Bilder liefern, aber mit meiner Dornröschenhecke im alten Garten, die ca. 5 x 20 m groß war und für zusätzlich weitere 13 Rambler brauchte ich immer eine Woche und 1 - 2 Tage am Häcksler. 
 
Eine Kletterrose wird idealerweise als Spalier gezogen, ein Zweig nach rechts, einer nach links und dann noch, je nach Platz, eine zweite oder dritte Ebene darüber, entweder aus Grundtrieben oder Seitenzweigen ziehen. Die waagrechten Äste bilden viele Seitenäste, die auf 30 bis 50 cm gekürzt werden und so die Fläche ausfüllen. Eine Kletterrose am Rosenbogen neigt dazu, im senkrechten Teil des Bogens kahl zu werden und im oberen Bogenteil einen Wuschelkopf zu bilden. Oben müssen die Seitentriebe kurz gehalten werden und im senkrechten Teil muss man einen Haupttrieb oder Seitentriebe waagrecht oder im Zickzack ziehen. Dies geht mit einem niedrigen Rambler, dank der flexibleren Triebe leichter.
 
Meine Rambler wuchsen an 5 m hohen Dreibeinen. Bei z.B. 'White Flight', 'Donau', 'Geschwinds Orden' mussten Triebe, die geblüht hatten, spätestens im zweiten Jahr komplett entfernt werden. Andere, z.B. 'The Garland', der an einem Drahtgerüst wuchs, war nicht besonders frosthart und es mussten aus dem Stacheldrahtverhau komplette oder Teiltriebe herausgeschnitten und herausgezogen werden. Hier war es wichtig, früh zu schneiden, denn schon austreibende Knospen brachen sonst zahlreich ab und es ist um die herrlich duftenden Blüten sehr schade!
 
Bei 'Bobbie James', der in einen sehr großen alten Apfel- und Birnbaum wuchs, habe ich mich darauf beschränkt, abgestorbene Zweige, die unter den Wirtsbäumen hingen, abzuschneiden oder mal einen kompletten Ast, der sicher abgestorben war, herauszuziehen, falls das überhaupt möglich war. Der Rest arbeitete sich an die Oberfläche der Obstbäume und blühten über und über.


François Guillot wuchs an einem Rankgitter und ging von dort durch die Dachrinne aufs Garagendach - dort war es schön warm!

 
Bei dieser Wichuraiana musste wenig geschnitten werden, alle paar Jahre einmal ein sehr alter oder abgestorbener Zweig.


Sonntag, 21. April 2013

Winter-Rosenschnitt


Normalerweise schneide ich meine Historischen Rosen Ende Februar oder Anfang März. Aber im Tiefschnee hatte ich keine Lust dazu. Jetzt musste erst einmal die Erde gelockert und Unkraut entfernt werden. Nun ist es aber höchste Zeit, denn die Rosen treiben z.T. schon und dann besteht die Gefahr, dass die zarten Triebe abbrechen und es einige Blüten weniger gibt.
  
Wer bei seinen Rosen den Sommer- und Herbstschnitt gemacht hat, wird schnell fertig: Er muss nur etwas altes und schwaches Holz herausnehmen und erfrorene Triebe und Spitzen abschneiden. Bei einem großen, üppigen Rambler kann das aber leicht eine Stunde und mehr dauern! Wenn es ein stacheldrahtbewehrter Rambler wie 'The Garland' ist, verbringt man leicht einen halben Tag damit.
 
 
Als Erstes wird gutes Handwerkszeug gebraucht. Wenn auf der Schere Felco steht, war es ein guter Kauf - meine hat schon 15 Jahre brav gedient, eine Griffhülle fehlt, sie schneidet kein Papier mehr, aber die Rosen lieben sie! Die Handschuhe sind erst 1 Jahr alt, die Oberfläche sieht schon etwas aufgeraut aus, aber es ist bis heute kein Rosenstachel durch das weiche Leder gedrungen und ich bin sicher, in 15 Jahren wird das immer noch so sein! Vergesst den Mist vom Discounter oder dem Gartenmarkt - Euer Liebster möchte doch dem Pfingsthasen gern noch ein Geschenk mitgeben! Diese Handschuhe sind aus England, von der Royal Horticultural Society empfohlen und bei z.B. Amazon zu bestellen. Beides ist nicht ganz billig, aber es lohnt sich und ich bekomme keine Umsatzprovision für diese kleine Werbung.
 
   
'Grand Duc Alexis', eine aufrecht wachsende Remontant, vorher und nachher, die Höhe nur wenig gekürzt und eine Handvoll altes und abgestorbenes Holz herausgeschnitten.


'Salet', eine 2-jährige, öfterblühende Moosrose, auf gleiche Höhe geschnitten und etwas altes Holz aus dem ersten Jahr herausgenommen.


 'Hippolyte', eine 14-jährige Gallica. Nach dem Umzug muss stärker verjüngt werden!


'Aimable Rouge', eine ebenfalls 14-jährige Gallica. Nach dem Umzug haben sich letztes Jahr viele neue Triebe gebildet, es wurde daher besonders viel altes Holz herausgeschnitten und einige Wildtriebe aus der Unterlage abgerissen. Im Juli wird es wieder ein dichter Strauch sein, der gern Ausläufer bildet.

Wichtig ist auch, gleichgültig ob einmal- oder öfterblühende Rose, die obere Sprossknospe zu entfernen, auch wenn sie schon recht groß ist, denn damit werden die Seitenknospen gezwungen, auszutreiben und jeder Seitenast produziert Blüten!
 
Wer Moderne Rosen hat, wartet sicherlich auf die Forsythienblüte, wie es gern empfohlen wird. Aber auch diese Rosen kann man schon früher schneiden, nur sieht man jetzt die austreibenden Augen besser und es fällt leichter, bis 3 oder 5 zu zählen, denn Tee-Hybriden, Englische Beetrosen und Polyanthas brauchen einen kräftigen Rückschnitt, da sie aus dem neuen Holz blühen.
 
Auf jeden Fall sollte man die nächsten 2-3 Wochen nach dem Rosenschnitt immer mit der Rosenschere in der Hand durch den Garten gehen - man wird immer noch einen Zweig oder eine Spitze sehen, die nachgeschnitten werden muss, gleich ob bei Historisch oder Modern. Aber der wahre Rosenfreund redet sowieso täglich mit seinen Rosen, dann kommen die ersten Blüten viel schneller!
  

Die letzte Rose....


...dieses Frühjahrs wurde heute gepflanzt. Bei Historische Rosenschätze hatte 'Le Rosier Pompon Blanc' oder 'Rose de Meaux White' die Einlagerung nicht überstanden - alle anderen waren 1A! Aber bei Schultheis gab es noch eine, bestellt, gewässert und ab in die Erde.

Ansonsten duftet der Garten schon herrlich, auch wenn noch keine Rose blüht:


 
In dem seit Jahren nicht mehr genutzten Garten standen viele Veilchen. Vom Unkraut befreit und bei gelockerter Erde haben sie sich stark vermehrt - eigentlich viel zu viele, aber als duftende Frühlingsboten wunderschön. Und ich habe noch nie Veilchen beim Vorbeigehen gerochen und heute wehte der Wind den Duft sogar quer durch den Garten!



Die botanischen Tulpen geben ihren Duft und ihre Farben hinzu: Tulipa humilis 'Persian Pearl' mit sich selbst ausgesätem Feldsalat.


 Tulipa fosteriana 'Madame Lefeber'
  

Dienstag, 16. April 2013

Noch mehr Irrungen und Wirrungen


Normale Veilchen habe ich reichlich, aber nur diese im letzten Jahr erworbene Sorte schmeckt den Schnecken besonders gut:


Aber es scheint wüchsig genug zu sein, dass es diese Attacken überlebt und nächstes Jahr dann auch eine größere Fläche bedecken wird.
   

Schlimmer sind meine "Pfefferminz"-Käfer durcheinander - ich nenne sie so, weil sie Pfefferminz lieben und kein anderes Kraut anschauen. Heute krabbelten mindestens 25 von ihnen die dürren Zweige auf und ab und suchten die frischen Blätter. Aber es schauen noch nicht einmal neue Triebe aus der Erde.

 
Sie wissen sich aber zu trösten und bis zur Eiablage in einigen Tagen sind dann auch die ersten frischen Blätter da.
 
PS. Er heißt tatsächlich Chrysolina menthastri oder mit früherer Priorität Chrysolina herbacea.
  

Montag, 15. April 2013

Die Gartensaison ist eröffnet


Die Gartensaison hat endlich begonnen. Heute habe ich die ersten Radieschen, Spinat, Rote Bete, Salat gesät und Zwiebeln gesteckt.


Die bösen Wintergeister haben zum Abschied noch die Namensschilder aus der Erde gedrückt, schief gestellt oder umgeworfen. Aber das war schnell gerichtet, dabei konnte ich feststellen, der Winter hat den Rosen nicht geschadet. Einige der ganz Empfindlichen sind etwas zurückgefroren, werden aber austreiben.


Diese Damascena hat die letzten milderen Tage schon genutzt und die Veilchen sind über Nacht voll erblüht!


Nachdem ich im Herbst an meiner Natursteinmauer noch Erde aufgefüllt habe, standen einige Rambler völlig falsch und wurden heute umgepflanzt:


Es sieht noch nicht so schön aus, der Boden muss wieder gelockert und verteilt werden - aber zwei Schmetterlinge, die mir zuschauten, meinten, morgen sei auch noch ein Tag!
 

Sonntag, 14. April 2013

Irrungen und Wirrungen


Der für heute geplante Frühlingsstart fiel ins Wasser - Regen, 9°C, also wurde die geplante Aussaatorgie - Radies, Salat, Spinat und Steckzwiebeln - auf morgen verschoben.


 
Ich hoffe, ich habe den Sommer nicht verschlafen, denn dieses kleinblättrige Griechische Basilikum habe ich am 4. März gesät und seit einer Woche blüht es - da ist wirklich einiges in der Natur des Jahres 2013 durcheinander gekommen.
 
Im Moment sieht das Wetter zwar hoffnungsvoller aus, aber der Garten ist für heute gestrichen. Dafür werde ich gleich meine letzten Tomaten vereinzeln, tief in größere Töpfe pflanzen und stützen und an die unfreundliche Welt auf dem Balkon gewöhnen, in der Hoffnung auf eine ordentliche Ernte im Garten.

Will man Rosen blühen sehen, muss man offenbar nach Thailand fahren. Freunde, die dort Weihnachten verbrachten und deren Bilder ich gerade bearbeitet habe, fotografierten dort diese schöne Chinarose!


 Es besteht Hoffnung!