Mittwoch, 30. Mai 2012

Frau O. Plegg



Die ersten Rosenblüten zeigte immer 'Agnes' in meinem Garten. Dieses Jahr, da neu gepflanzt, schaffte sie es noch nicht.


Eine dicke Knospe kündigte diesmal eine andere Rose als Erste an.


Und sie schaffte es tatsächlich, Pfingstmontag öffnete sie sich.


Frau O. Plegg
Bourbon, 1909 - Nabonnand, Frankreich
Duft: 3-4, süßes Parfum mit einer leicht fruchtigen Gewürznote.
Sie blüht in Schüben bis in den Herbst. Über die Wuchsform werde ich später berichten.

Wer Herr O. Plegg war, dessen Gattin mit dieser schönen Rose von Nabonnand geehrt wurde, konnte ich leider bisher nicht feststellen.


In der Woche nach Pfingsten zeigten viele andere Rosen dicke Knospen mit erster Farbe und täglich kamen auch Blüten hinzu.






Dienstag, 15. Mai 2012

Rosenknospen



Mit den Modernen Rosen kamen die langweiligen Knospen - leicht angespitzte Kelchblätter, glatt oder mit einigen Haaren oder feinen Borsten besetzt. 


Madame Grégoire Staechlin
Tee-Hybride, kletternd, 1927 - Pedro Dot, Spanien

Es begann schon bei den Bourbonrosen, d.h. es war vermutlich der Einfluss aus China.


Bourbon Queen
Bourbon, 1834 - Mauget, Frankreich 

Hier sieht man noch Überreste der üppigen Sepalen der Alten Rosen aus Europa und dem Orient.


Belle de Yèbles
Gallica, um 1830 - Desprez, Frankreich 


Rosa centifolia 'Major'
Centifolie - 16. Jahrhundert, Holland 


Madame Hardy
Damascena, 1832 - E. Hardy, Frankreich  

Die reich verzweigten Kelchblätter einer Gallica, Centifolie oder Damascena sind einfach herrlich.


Rosa centifolia 'Muscosa'
 Moosrose - vor 1720, Niederlande

Wenn dann durch eine Knospenmutation noch duftendes Moos entsteht, ist das Kunstwerk perfekt.

Noch einige Beispiele quer durch den Garten:



Yolande d'Aragon
Remontant-Hybride, 1843 - Vibert, Frankreich


Rosa alba 'Incarnata' 
Alba, 15. Jahrhundert oder früher - Europa


Königin von Dänemark
Alba, 1816 - J. Booth, Holstein


Adélaïde d'Orléans
Sempervirens-Hybride, 1826 - Jacques, Frankreich


Gilda
Multiflora-Hybride, 1887 - R. Geschwind, Östereich-Ungarn

Zum Schluss noch etwas ganz Besonderes, denn der 'Chapeau de Napoléon' ist keine Moosrose .


Rosa centiflolia 'Cristata'
Centifolie, 1826- Kirche, Schweiz


Die Auswüchse an den Sepalen sind Cristate, hahnenkammförmige Verbreiterungen. An zwei Kelchblättern erscheinen sie beidseitig, am dritten nur einseitig und geben der Rose den Namen von Napoleons Hut.

Sonntag, 13. Mai 2012

Mai



Zum Mai gehörten in meiner Jugend stets Maikäfer - wir nannten sie Kaiser - die mit dem goldenen Vorderteil, Müller - sie waren vorn weiß oder Schornsteinfeger, das waren die schwarz glänzenden - an die anderen Namen kann ich mich nicht mehr erinnern, denn sie wurden immer seltener.


Heute früh summte etwas auf der Wasseroberfläche der Regentonne. Ich dachte, eine Hummel sei reingefallen, aber es war ein Maikäfer. Engerlinge hatte ich beim Umgraben der Wiese mehrfach gesehen, jetzt war der Nachwuchs pünktlich zum Muttertag da!  


Trotz der Kälte, es waren heute früh nur 5°C, es hatte offenbar kurzzeitigen Bodenfrost gegeben, war er recht krabbelfreudig und wollte nicht still sitzen.


Zurück in der Natur  

Beim Verlassen des Gartens entdeckte ich noch Rosenzikaden, die Fotos habe ich beim Post 'Rosen, Monster, Pilze' eingefügt. 


Typische Blattverfärbung bei Befall von Rosenzikaden, die stets unter den Blättern sitzen.

Dienstag, 8. Mai 2012

Agnes



Im Jahre 2007 blühte Agnes bereits am 4. Mai und sie war auch sonst immer die Erste in meinem Garten.


Sie hat das Umpflanzen leider nicht überlebt und wurde deshalb im Herbst neu gepflanzt. Mit einer Blüte ist daher in diesem Jahr kaum zu rechnen, so sah sie heute aus.


Dies sind Bilder aus der Vergangenheit, der Duft war stets umwerfend. Sie verströmte ihn in einem Umkreis von mehr als fünf Metern, es roch nach einem vorzüglichen Parfum, mit einer feinen Note von Kardamom und Zitrone.


Gezüchtet wurde diese Rugosa im Jahre 1900 von Dr. W. Saunders, Direktor der 'Central experimental farm' in Ottawa, Kanada.
Eltern: Rosa rugosa x Rosa foetida persiana ('Persian Yellow')

Den vorzüglichen Duft hat sie sicherlich nicht vom zweiten Elternteil, denn der ist, wie der Name sagt, unangenehm.





Ganz typisch für Agnes ist das dichte Stachelkleid der Triebe.




Neben dem herrlichen Duft liebe ich besonders das Farbspiel der Blüten, das warme, weiche Gelb, hin zu zarten Apricot-Noten. Die meisten Gelbtöne moderner Rosen gefallen mir nicht, sie sind hart und kalt.

Auf die relativ kurze Hauptblüte von nur 3 Wochen folgen vereinzelte Nachblüten, bei denen allerdings oft etwas Rosa einschlägt und auch die Füllung nicht mehr ganz zuverlässig ist.