Sonntag, 4. August 2013

Meine Chinarosen


Bei der Hitze schaffe ich es heute nur, eine meiner kleinsten Rosenklassen vorzustellen. Laffay nannte sie Bengalrosen. Das ist aber nur ein anderer Name für eine Chinarose, der zu jener Zeit aufkam. China hatte im 18. Jahrhundert zahlreiche Gartensorten hervorgebracht. Da vor den Verträgen von 1840 - 1860 kein Europäer ins Landesinnere durfte, lief der Handel ausschließlich über den Hafen von Kanton und die meisten Rosen stammten aus der großen Gärtnerei Fa Ti in der Nähe dieses Hafens. Hauptimporteure waren die Engländer. Da die Rosen den langen Seetransport nicht überstanden hätten, wurden sie in Kalkutta, im indischen Bengalen - dem Hauptsitz der Ostindien-Kompanie - zwischenkultiviert. So entstand der Name Bengalrosen, ein Synonym für Chinarosen. Auch heute wird der Name gern benutzt und somit eine zusätzliche Rosenklasse vorgetäuscht.
 

 
Catherine II, vor 1826 - J. Laffay, Frankreich
Duft: 4, vorzügliches, würzig süßes Parfum. Dauerblühend.

Bei meiner zweiten Chinarose muss ich mich mit fremden Federn schmücken, denn ich habe sie noch nicht zur Blüte gebracht.

Foto Pascale Hiemann, Isernhagen

Foto Pascale Hiemann, Isernhagen

 Indica Major Grimpant, 1846 - Vibert, Frankreich. Einmalblühend.

Frau Hiemann bekam in Südfrankreich einen Zweig dieser Rose geschenkt und die Stecklinge entwickelten sich prächtig, wie man sieht. Ich erhielt einen Ausläufer, der leider im Winter 2011/12 bodengleich zurückfror, aber wieder austrieb. Im letzten Winter vergaß ich, die Rose einzupacken - also muss ich ein weiteres Jahr auf die Blüten warten.
Im Gegensatz zu dieser kletternden Selektion von Indica Major ist die offenbar klein bleibende Catherine II bislang absolut winterhart.


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