Donnerstag, 9. Mai 2013

Globalisierung - unser aller Schande!


Gut 2 Wochen sind seit der Katastrophe in Bangladesch vergangen - bis heute wurden 914 Tote in den Trümmern der Hochhaus-Textilfabrik gefunden, weitere Opfer werden erwartet. Ein weltweiter Shopping-Boykott würde unsere gut verdienenden Textilanbieter, gleich welcher Preisklasse sicherlich zum Umdenken bringen, nur ist dies unrealistisch.
Deshalb möchte ich Euch alle bitten, diese Avaaz-Aktion durch Eure Unterschrift zu unterstützen!
Ich finde, 1.000.000 Unterschriften sind nicht genug - wenn alle Verbraucher, die ein Gewissen haben, weltweit mitmachen würden, könnten es leicht 100 Millionen werden. 
Deshalb unterschreibt bitte und verschiebt den nächsten Klamotteneinkauf um mindestens 1/2 Jahr - Euer Kleiderschrank ist sicherlich gut gefüllt!


4 Kommentare:

  1. Ja da hast du vollkommen recht. Ich bin auch immer wieder entsetzt von den Zuständen und versuche viele Sachen Second Hand zu kaufen , dann ist es wenigstens nachhaltig.... Ich finde unsere Wegwerfgesellscgaft auch zum gruseln und muss doch gestehen, dass ich sicherlich im Glashaus sitze, wenn ich mich hier so umschaue.... Aber ich versuche umzudenken, bio-Lebensmittel zu kaufen oder ein bissel selber anzubauen etc. Aber ich weiß auch, das ist noch nicht mal einTropfen auf dem heißen Stein...
    LG Steffi
    P.s. Ich denke aber schon wenn mehr Menschen secondhand nicht so naserümpfend betrachten würden könnte man richtig was für die Umwelt tun...

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  2. @ Steffi
    Oder seine Klamotten länger tragen ;-)
    Ich oute mich mal, dass ich bis vor einiger Zeit zwar mit schlechterem Gewissen, aber immer noch recht gern bei Kik & Co eingekauft habe. Denn entgegen des Bildes, dass die Medien vermitteln, bin ich echt erstaunt, dass bis auf wenige Produkte die Kleidung erstaunlich lange hält. Kaputttragen, da muss ich mich aber echt anstrengen. Und da ich mir dort meist nur zeitlose Basics geholt habe, die ich sonst selten finde, bin ich damit auch nicht dem Modediktat unterworfen. Daher wäre ich auch durchaus bereit mehr für diese Kleidung zu bezahlen, wenn sie denn wieder erforderlich wäre.
    Doch Rudolf hat schon recht, ich kann mindestens ein 1/2 Jahr und noch viel länger auf den Klamottenkauf verzichten.

    Nur so eine Einstellung passt eben nicht zu dem Anspruch stets modisch gekleidet zu sein und im Strom zu mitzuschwimmen. Was in nicht wenigen Jobs leider erforderlich ist, bzw. bestimmte Personen sich von ihren Kollegen diesbezüglich unter Druck setzen lassen. Bei Schülern kommt deswegen immer mal wieder die Idee der Schuluniform auf, aber verhalten sich Frauen im Berufsleben oder auf Veranstaltungen so anders? Müssen da nicht auch viele auffallen/mithalten/miteinander konkurrieren?
    Ist das nicht auch ein Problem unserer Gesellschaft? Wenn ich mir da den Bericht der Altkleiderlüge ansehe, wie viele Tonnen an Kleidung ausgemustert werden und in andere Länder verschifft werden, die dort dann wieder für neue Probleme sorgen ...

    Ich erschrecke mich auch immer wieder, wo ich überall im Glashaus sitze. Und die Bilanz meines Fußabdruckes auf der Erde war vor einigen Jahren vernichtend - als ich mal den Test im www gemacht hatte. Aber ein paar Babyschritte sind seitdem geschehen.
    Leider lässt sich die Globalisierung nicht mehr aufhalten, und wir profitieren ja auch in vielen Bereichen davon.

    Doch ich versuche es ähnlich wie Du, dass ich einige Dinge gerne gebraucht kaufe bzw,. möglichst nutze bis sie kaputt sind. Als ich eine neue Digitalkamera brauchte, da für meine alte die zweite Reparatur unwirtschaftlich war, war ich happy, dass ich ein gebrauchtes Nachfolgemodell bekam, anstatt den neuesten Schnickschnack, den ich eh' nicht nutzen will.

    Und für uns war es schon immer selbstverständlich Dinge an Freunde zu verleihen. Aber mir scheint, da viele Produkte heute so günstig sind, ist das Selbstkaufen und nach dem Gebrauch notfalls auch mal schnell wieder wegwerfen, fast üblich geworden. Den Platz kann man doch anders gebrauchen ...
    LG Silke

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    1. Guten Morgen Steffi & Silke,
      mehr Gebrauchtes kaufen und wiederverwenden ist sicherlich gut. Nur wird das sicherlich wenig helfen, die Missstände in den Erzeugerländern zu ändern. Die Hauptverantwortung dafür tragen die Vorstände von KIK, H&M, C&A etc aber auch die 100x so teuren Edelmarken, die dort auch produzieren lassen. China ist inzwischen zu teuer, also auf nach Bangladesch. Ich schätze mal eine Näherin schafft mindestens 100 Jeans pro Monat (vermutlich viel mehr), würde man ihren Lohn verdoppeln, würde die Jeans 30 ct mehr kosten. Würden unsere Textilhäuser auf sicheren Gebäuden bestehen, bevor sie einen Fertigungsvertrag abschließen - wir haben reichlich arbeitslose Baustatiker und Brandschutzexperten, die gern auf Weltreise gehen würden (macht 0,01 ct/Jeans) - die sicheren Produktionsgebäude würden dann die Kosten nochmal im einige Cent erhöhen. Diese Kosten würden an uns weitergegeben, wir würden dadurch nicht ärmer und die Gewinne der Konzerne nicht schrumpfen. Nur scheint die Gier alle Vernunft aus den Gehirnen zu verbannen.
      Deshalb sind solche Aktionen von Avaaz so wichtig.
      Nach Boston wurden wir tagelang mit Informationen in Dauerschleife überschwemmt. Inzwischen über 1.000 Tote durch die eingestürzte Fabrik bringen nochmal 20 Sekunden im TV, aber nur, weil eine Überlebende geborgen wurde. Aber klar, wertvolle Amerikaner gegen ........!
      Trotzdem einen schönen - verregneten Sonntag!
      LG Rudolf

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  3. Hallo Rudolf,
    natürlich habe ich an der Aktion teilgenommen.
    Und mir ist das ebenfalls aufgefallen, dass es zwar ein paar Sendungen zu dem Thema bzw. über Kosten für Bekleidung gab. Aber Du hast schon recht, dass Boston 'natürlich' mehr Raum & Aufmerksamkeit erhält.
    Auch finde ich es befremdlich, zu welchen Schleuderpreisen inzwischen Kleidung angeboten werden kann. Aber meist ist es ja Augenwischerei wenn man die Produkte woanders kauft, dass davon tatsächlich etwas mehr den Erzeugern/Angestellten bzw. ihren Arbeitsbedingungen zugute kommt. Bei Fairtrade ev. - aber wie viel Prozent macht Fairtrade am Weltmarkt aus?
    Und leider gibt es noch genug Länder, die von Industrie-Konzernen ausgebeutet werden können. Wie Du schon schreibst, China wird zu teuer, dann zieht die Ausbeuter-Karavane eben weiter, wenn Bangladesch irgendwann andere Ansprüche stellt ....

    Hier kommt gerade die Sonne raus, und nun kann der Sonntag noch für etwas für Aufräumarbeiten im Garten genutzt werden :-)

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