Am
29. April sollte man mitten im Frühling sein und nicht mehr an den
Winter denken. Dieses Jahr ist alles anders. Die Schäden des Winters
stehen noch nicht endgültig fest.
Die
Unterlage lebt, die Veredlung ist tot.
Dass
Rosen, die im Herbst gepflanzt wurden, erfrieren können, obwohl sie
gut mit Erde angehäufelt und bedeckt waren, habe ich noch nicht
erlebt. Auch Herr Ruf, Rosengärtner aus Steinfurth, meinte, er habe
in diesem Winter noch etwas dazugelernt. Dazu sind im Rosendorf
Steinfurth, in der klimatisch sonst so milden Wetterau, Tausende von
Jungveredlungen erfroren, nur im Kühlhaus eingelagerte, fertige
Pflanzen haben überlebt.
Auch einige meiner Stecklinge sind bis in die Wurzel hinein erfroren. Die üblichen Unterlagen - selektierte Kultivare von Rosa canina, meist Rosa corymbifera 'Laxa' - sind absolut winterhart. Offenbar geben sie einen Teil der Winterhärte an die okulierten Triebe weiter, zumindest an die ersten Zentimeter über der Veredlungsstelle. Leider hilft das nicht bei allen veredelten Rosen und Wurzelechte können logischerweise auch nicht vom Einfluss einer Unterlage profitieren.
Noch einmal zur Erinnerung, so sah der letzte Winter aus, nach frühlingshafter Wärme im Dezember und Januar:
Noch einmal zur Erinnerung, so sah der letzte Winter aus, nach frühlingshafter Wärme im Dezember und Januar:
Quelle: wetter.com
Temperaturverlauf Januar und Februar 2012 in Lauterbach, stellvertretend für ganz Deutschland.
grüne Farbe und 3 kleine Triebe. Jetzt stehen dort also zwei Pflanzen und es wird sich hoffentlich ein besonders üppiger Busch entwickeln!
Nachtrag am 11. Mai 2012:
Es haben doch noch einige andere - bereits abgeschriebene - im Herbst gepflanzte Rosen überlebt. Sie haben direkt über der Veredlungstelle ausgetrieben. Alles darüber ist Schwarz! Es waren also "nur" 4% der Veredelten, jedoch ca. 15% der wurzelechten Stecklinge aus 2010.
Geschadet
hat der Winter mit seinem plötzlichen strengen Frost nach sehr
warmen Wochen aber offenbar den Blattläusen. Ich habe die
landläufige Meinung, dass strenge Winter die Schädlinge reduzieren,
immer für ein Märchen gehalten. Die Eskapaden des vergangenen
Winters haben offenbar gewirkt.
An
den Rosen sitzen zahlreiche Marienkäfer und warten auf Kundschaft.
Leere Blattlaushüllen sind aber kaum zu entdecken, lebende überhaupt
nicht.
In
der Rheinebene haben die Rosen schon Knospen - ich kann sie noch nicht einmal ertasten. Dafür darf ich mich noch an frühen Tulpen
und Narzissen erfreuen.
Tulipa
fosteriana 'Purissima'
Narcissus
jonquilla 'Curlew'
Wie heißt es so schön 'Geduld bringt Rosen' - so manche totgeglaubte kam bei uns und im Garten meiner Mutter erst Mitte/Ende Juni zum Vorschein (Hannover/Braunschweig). Aber sie sind leider noch immer sehr schwach und bräuchten nun einen milderen Winter!
AntwortenLöschenVG Silke