Sonntag, 29. März 2015

Rosenschnitt - die letzte Klappe


Nachdem ich gestern das Vergnügen hatte, im Anschluss an die Demonstration des Schnitts Moderner Rosen durch Herrn Stroh von der Rosen-Union, den Schnitt Historischer Rosen zu zeigen und zu erklären - und dabei gleich einige Rosenfreunde für Historische Rosen neugierig zu machen und z.T. auch zu begeistern, habe ich den gestrigen Tag und die Erfahrung der beiden Rosenmänner hier zusammengefasst:
  

Eine ausführliche, bebilderte Anleitung zum Rosenschnitt aller Rosenklassen! Das fehlte noch im Rose-Biblio!
  
Ein Foto zum Winterschnitt von Kletterrosen kommt die nächsten Tage noch hinzu und im Sommer noch einige zu den Modernen Rosen.


Gestern im Garten von Herrn Müller in Nieder-Ofleiden - insgesamt waren es 40 bis 50 Beine... und 1.800 Rosen.


Donnerstag, 12. März 2015

Un rosomane

 
Der kühle März - jeden Morgen ist hier alles weiß - lädt noch nicht in den Garten ein. Dafür treibe ich mich virtuell in den Rosengärten der Welt herum und beschreibe z.B. Teerosen, die bei mir nicht besonders gedeihen würden, von Rosenfreunden aus wärmeren Gefilden. Klickt Euch doch mal durch und schon ist der Sommer da!
 
Dafür schreiben andere für und über mich - ist gerade online gegangen - StadtLandFlair - über einen Rosomanen.


Bald ist es wieder so weit!
 

Mittwoch, 18. Februar 2015

Eine Rose mit zweifelhafter Vergangenheit



Nein, nicht was Ihr denkt, die Dame weiß nur nicht, wo sie herstammt und wer ihre Eltern sind und wie alt sie ist - das ist doch heutzutage keine Schande!
Man sagt, Nancy Lindsay habe sie in den 1948 in Persien entdeckt, das ist aber nur 1/4 der Wahrheit.
 

 
Ihr habt natürlich gemerkt, wer die Dame ist:
Rose de Resht!
  
Vor der reisenden Botanikerin - sie entfloh angeblich ihrem bösen Ehemann, auch ein schönes Motiv um Rosen zu entdecken - fand bereits Monsieur Ernest François Pissard, Gärtner des Schahs von Persien, Nasser-al-Din Shah Qajar (* 1831,✝ 1896), in den Jahren 1879 oder 1880 die schöne Unbekannte und schickte sie wohl nach Frankreich. Vor ihm hatte jedoch der Biologe Dr. Carl Haussknecht aus Weimar, auf einer ausgedehnten Reise durch Ostanatolien, Kurdistan, Luristan und Persien, bis hin zum Persischen Golf, sie bereits entdeckt und nach Weimar geschickt - sie ruht heute in seinem Herbar in Jena und wächst seitdem in mehreren alten Gärten im Raum Göttingen. 



Ein deutscher Soldat fand sie 1919 in Biskra, Algerien und brachte sie nach Kalterherberg bei Monschau in der Eifel. In Algerien stand sie schon länger. Frau Gerda Nissen entdeckte sie in einem Lüneburger Pastoratsgarten, wo sie schon um die Mitte des 19. Jahrhunderts gestanden haben soll. War da schon ein Missionarsbruder vor Dr. Haussknecht aktiv, oder ging die Mitte des Jahrhunderts bis 1870?

Daraus sollte man nun nicht schließen, dass sie in Frankreich gezüchtet wurde, dann gäbe es in der Literatur des 19. JH. einen Hinweis. Meine Theorie ist, sie ist schon viel früher in einem Garten in Persien aus einer Herbst-Damascena und einer Chinarose, die über die Seidenstraße kam, entstanden, lange bevor diese Rosen den Weg über Bengalen nach Europa fanden. Das entspricht auch der Theorie, dass Portlandrosen diese Eltern haben.

 Deshalb: Lassen wir der schönen Dame ihr Geheimnis - das macht sie noch schöner! Allerdings gibt es Menschen, die ihr per Rosenzucht etwas von dem Geheimnis entlocken wollen.


Donnerstag, 5. Februar 2015

Rosen und Geschichte II


Die grauen Wintertage verleiten nicht zur Gartenarbeit - der Winterschnitt kommt erst im März! Also bleibt Zeit für weitere Forschungen.
  
Die ersten Bücher mit Darstellungen von Rosen gab es im 13. Jahrhundert:
 
Von links: Cuba (1485)-Fuchs (1543)-Bock (1551)-Mattioli (1626)-Besler (1613) 
Fritz Geller-Grimm, Museum Wiesbaden

Die Darstellung von Johannes von Cuba, 1485, erscheint uns heute zwar einfach, zeugte aber schon von einer hohen Kunstfertigkeit. Nach den sehr detaillierten Bildern von Leonhart Fuchs, 1543 und von Hieronymus Bock, 1551, kann man die Rosen besser bestimmen, als nach einer der umfangreichen Fotoserien bei HMF. Im 15. Jahrhundert legt Pietro Mattioli 1623 großen Wert auf die Darstellung von Früchten und Samen. Basilius Besler hat schließlich 1613 mit seinem Hortus Eystettensis ein barockes Prachtwerk geschaffen, das gleich mehrfach aufgelegt wird. Einzelne Seiten daraus kann man heute für 1.200 € und mehr erwerben. 
  
Aus letzterem Werk noch einige Bilder: 
 
  




 
Es gab sie also bereits im Mittelalter, die hochgefüllten Gartenrosen. Da zu dieser Zeit nicht gezüchtet wurde, sind das die Rosen, die vor über 2000 Jahren bei uns, im Mittelmeerraum und Vorderen Orient wuchsen und auch schon beschrieben wurden. Zum Teil sind es auch die heimischen Wildrosen mit ihren unterschiedlichen Formen und Varietäten. Deutlich kann man Formen von 'Alba Maxima' erkennen, aber auch 'Tuscany'. Interessant ist auch Rosa praenestina variegata - vermutlich Rosa gallica'Versicolor', die also viel älter ist, als in der Literatur angegeben.
  

Freitag, 2. Januar 2015

Rosen und Geschichte


 
Allen Rosen- und Gartenfreunden ein glückliches und blütenreiches Neues Jahr!

Ich habe mich die letzten 3 Tage mit der Gallica 'Splendens' aus Labenz beschäftigt und versucht, sie mit allen Facetten und ihrem historischen Hintergrund im Rose-Biblio einzustellen. 


     Fotos Cordula Metzger

Bekannten Autoren folgend, nannte ich sie erst Rosa x francofurtana. Als ich dann aber das Bild der Rosa sine spinis beim flämischen Botaniker Charles de L'Écluse sah, kamen mir erste Zweifel, denn die Blüte war stärker gefüllt. Nun dachte ich, 1583 hat man das noch nicht so genau genommen. Inzwischen bin ich sicher, dass 'Splendens (Gallica)' oder botanisch korrekt: Rosa gallica L. var. splendens hort. und Rosa x francofurtana, bekannt auch als 'Tapetenrose', zwei verschiedene Rosen sind. Bei insgesamt 12 Synonymen könnten es auch mehr verschiedene Rosen sein, wenn auch nah verwandt und sehr alt! 
  
Beim Studium der Schriften von de L'Écluse - er schrieb in schönstem Latein und nannte sich deshalb Carolus Clusius - stieß ich auf eine sehr interessante Stelle: Drei Seiten nach der Rosenbeschreibung schrieb er über die Gärten des Landgrafen Wilhelm von Hessen zu Kassel und der Name des adligen Herrn Adolphum Hermannum Georgium Ridesel zu Eysenpach wurde genannt.
 
Da muss es bei einem Lauterbacher klingeln! Denn in Lauterbach steht das Stammhaus der Riedesel Freiherren zu Eisenbach.


Schloss Eisenbach am Rande von Lauterbach, heute noch im Besitz der Riedesel

Die Familie Riedesel ist heute noch, neben der Familie von Solms, einer der größten Wald- und Landbesitzer Hessens. Ich hatte schon immer vermutet, dass das Adelshaus für die vielen Historischen Fundrosen in und um Lauterbach verantwortlich ist - Lauterbacher Friedhof mit sechs Rosen und in umliegenden Dörfern weitere fünf Fundrosen, z.T. an mehreren Standorten identisch. Aber jetzt habe ich den Beleg: der von Clusius 1583 erwähnte Riedesel besaß an seinem Schloss Ludwigseck bei Rotenburg an der Fulda, ein damals sehr bedeutendes Rosarium. Das ist etwa 1 Fahrtstunde nördlich von mir und ich werde dem Schloss - ich würde es heute eher als Gutshaus bezeichnen - im Juni einen Besuch abstatten, denn vielleicht hat sich ja um die Gebäude oder im umliegenden Wald, die eine oder andere Rose erhalten.


Fundrose "Schloss Eisenbach"


Sonntag, 23. November 2014

23. November!


Noch 31 Tage bis Heiligabend.  Im Rosenpark sind heute zwei perfekte Blüten - wohlduftend - aufgegangen:


Belle Amour
 
Sie ist ja nur einmalblühend - aber in diesem Jahr wollte sie mich mit mindestens 2 Ende-November-Blüten erfreuen. Der Regen, Nebel und Nachtfrost der letzten Tage hat ihr nichts ausgemacht! Sechs Blüten von anderen Rosen stehen jetzt vor mir in einer Vase. Ende November!
 

Freitag, 14. November 2014

Herbst oder Frühling?





Variegata die Bologna. 

Wenn man diese Bilder sieht, denkt man natürlich an Frühling oder Frühsommer - denn Erdbeeren und Blüten an 'Variegata di Bologna' gibt es Ende Mai oder im Juni. Aber ein Blick auf den Kalender bringt den Herbst zurück - die Fotos entstanden am 14. November 2014!

Noch einige Fotos von heute:


Catherine II


Stanwell Perpetual


Madame Alfred Carrière

 
Quatre Saisons
 
Es blühen noch einige Rosen mehr. Aber nachdem ich sieben neue Rosen gepflanzt hatte, war es mir zu kalt - den Rosen offenbar nicht!